Die Voraussetzungen für ein primäres Lymphödem sind bereits in der embryonalen Entwicklung verankert, weshalb es keine geeigneten Maßnahmen gibt, der primären Form des Lymphödems vorzubeugen. Auch die Vorbeugung eines sekundären Lymphödems ist eher schwierig, weil ein Lymphödem nicht „spontan“ aufgrund der einen oder anderen Lebensweise entsteht.
Ein sekundäres Lymphödem entwickelt sich meist nach einer vorhergegangenen Krankheit, die sich unmittelbar auf das Lymphsystem ausgewirkt hat, sehr häufig nach einer Krebserkrankung. Wird von den behandelnden Ärzten auf das Risiko hingewiesen, dass sich als mögliche Begleiterscheinung ein Lymphödem entwickeln könnte, sind einige Maßnahmen geeignet, der Entstehung eines Lymphödems vorzubeugen:
Übergewicht und erhöhte Blutfettwerte wirken sich negativ auf den Transport der Lymphe aus und können so den Abtransport von Stoffwechselprodukten im Gewebe hemmen. Eine gesunde Ernährung, die das Übergewicht reduziert, ist deshalb bei Risikopatienten dringend empfohlen.
Langes Stehen oder Sitzen hemmt den Transport der Lymphe. Obwohl die Lymphgefäße eigene Muskelzellen besitzen, kann diese Lymphpumpe durch Bewegung unterstützt werden. Jede Form von Bewegung kann den Lymphtransport anregen und bereits entstehende Schwellungen abbauen. Bei schon bestehenden Lymphödemen sollten die Möglichkeiten zur körperlichen Bewegung allerdings zuvor mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden.
Je nach vorhergegangener Erkrankung sollte die Körperregion entlastet werden, in der die Entstehung eines Lymphödems am wahrscheinlichsten ist. Nach einer Brust-Operation ist vor allem die Position der Arme zu variieren und bei beginnender Schwellung durch Hochlegen zu schonen. Einseitige Tätigkeiten mit immer denselben Bewegungsabläufen, z. B. bei Bürotätigkeiten am Schreibtisch, sind möglichst zu vermeiden, mindestens aber in regelmäßigen Abständen zu verändern.
Neben diesen Möglichkeit ist grundsätzlich eine gesunde Lebensweise ohne den Genuss von Nikotin und Alkohol förderlich, den eigenen Organismus zu stärken und zu unterstützen. Auch regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen zur Funktion des Lymphsystems sollten nicht nur von Risikopatienten wahrgenommen werden.
Sabrina Mandel